Die Ringe im See
Du weißt, beim Anblick
der untergehenden Sonne
und des über der Erde aufgehenden Mondes,
den Blick in das Universum gerichtet,
Du wohnst auf einem Stern
der göttlichen Offenbarung
auf unserem Heimatplaneten,
der sehr bedroht ist.
Unsere Erde ist der einzige Tempel der Menschheit.
(Olaf Jensen)
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Grundlage der folgenden Geschichte ist mein Manuskript für eine
Rundfunksendung beim Sender Freies Berlin, im Schulfunk (10 Teile à 10 Minuten).
Monatelange Recherchen in den verschiedensten Quellen und Reisen waren nötig
um diese Sendereihe fertigzustellen.
Mein Interesse war schon immer, Ursprünge zu entdecken, Anfänge der verschiedensten Themen.
Wann fing eigentlich alles an?
Dominium terrae (lat. für „Herrschaft über die Erde“) ist ein theologischer Fachbegriff für ein
wirkungsgeschichtlich bedeutendes Motiv aus dem Alten Testament, nämlich der Auftrag Gottes an
den Menschen:
(Genesis 1,28 EU: „Seit fruchtbar und mehrt euch, füllt die Erde
und unterwerft sie und waltet über die Fische des Meeres, über
die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die auf der Erde
kriechen!“).
Da haben wir ja wohl etwas ganz falsch verstanden. Es steht da ja nicht geschrieben:
Zerstört die Erde auf der ihr lebt.
Schon vor einiger Zeit begann ich mit den ersten Vorbereitungen für eine sehr ungewöhnliche und
durchaus nicht alltägliche Expedition.
Diese verhältnismäßig lange Vorbereitungsphase benötigte ich, da nicht nur die einzelnen
Reiseziele zu lokalisieren waren, es mussten auch enorme technische Schwierigkeiten überwunden
werden. Diese technischen Hürden lagen von Anfang an ganz klar auf der Hand, denn die
verschiedenen Ziele meiner geplanten Expedition sollten mich nicht nur in entfernte Gebiete und
Länder führen, sondern auch in ferne, schon längst versunkene Zeitpochen, in Zeiten, die nur noch
in den Geschichtsbüchern lebendig sind.
Es sollte und wurde schließlich eine lebensgefährliche Reise durch die Jahrtausende, eine Reise
durch Jahrhunderte der Umweltbelastungen und des Umweltschutzes…
Hier die Kurzform:
Auf dem Weg zu den Neandertalern
Bereits vor 6.000 Jahren hat der Mensch so in die Natur
eingegriffen, dass sich die Vegetation verändert hat.
Endlich war es also soweit. Alle Vorbereitungen für meine
Expedition waren abgeschlossen.
Mit Zähigkeit und starkem Willen hatte ich mir alle Probleme, die
zunächst unlösbar erschienen, aus dem Wege geräumt.
Und es stellte sich der ersehnte Tag ein, an dem nun endlich das
große Abenteuer beginnen konnte…
Griechenland – Hippokrates, ein Mann mit Durchblick
Eine gewaltige Zeitspanne musste ich überspringen, bis ich mich
im alten Griechenland wiederfand, genauer gesagt, im Athen der
Antike.
89 600 Jahre hatte ich übersprungen und war nun im Jahre 394
vor Christi Geburt in der alten geschichtsträchtigen Stadt Athen.
Was nämlich die schriftlichen Überlieferungen betrifft, so
berichtet die Historie, dass die Griechen schon damals enorme
Probleme mit ihrer Umwelt hatten, allerdings ein wenig anders,
und natürlich in einem kleineren Umfang, als wir heute.
Für meinen Aufenthalt im alten Athen hatte ich mir in den Kopf
gesetzt, den berühmten Arzt Hippokrates aufzusuchen und mit
ihm ein Interview zu machen…
Ich bleibe noch einmal in Griechenland
„Gestatten sie, dass ich mich vorstelle:
Strabon aus Griechenland.“
„Strabon“, wiederholte ich ungläubig.
„Der berühmte griechische Geograph und Geschichtsschreiber?
Aber das kann doch gar nicht sein, sie werden ja erst in 126
Jahren geboren“, bemerkte ich
„Aber, junger Mann, welch ein seltsamer Gedanke. Wir befinden
uns im Jahre 29 und ich fühle mich bester Gesundheit, wie sie
sehen können“, sagte Strabon lachend…
Es stinkt zum Himmel, und wo sind die Zedernwälder geblieben?
Warum ich auch nach Tyros reisen wollte, war natürlich in
meiner Recherche begründet. Diese ergab nämlich, das Tyros in
Phönizien in dem Gebiet also das wir heute den Libanon
nennen besondere Berühmtheit erlangt hatte mit einem über
alle Massen widerlichen Gestank, und der Luftverschmutzung
durch die industrielle Glasindustrie…
Skandal in Rom
Erst einen Tag nach meiner Abreise stellte ich die Koordinate
meines "Digitalen-Zeitsphären-Decoder“ auf Rom, im Jahre 63
nach Christi Geburt ein, und wie ein durch die Zeiten wehender
Windhauch erreichte ich mein Ziel.
Plötzlich befand ich mich im Zentrum von Rom, etwa in der
Nähe des Platzes an dem zwei Jahre später mit dem Bau des
Forums begonnen werden würde.
Ganz in meiner Nähe standen zwei römische Patrizier, deren
Gespräch ich heimlich und unbemerkt belauschen konnte…
Öllachen am Bosporus
Nun möchte ich mich aber einem weiteren Umweltproblem
zuwenden, welches ebenfalls seine Anfänge in einer fernen
Vergangenheit hat, denn mein nächstes Ziel wird mich nach
Byzanz führen.
Bei der Koordinateneinstellung machte ich zwar einen nur ganz
minimalen Fehler, er reichte aber aus, um lebensgefährlich
werden zu können, wie ich später feststellen musste.
Die Zeiteingabe hatte ich korrekt eingestellt, die
Koordinaten führten mich aber ca. 60 — 70 Kilometer weit von
meinem Zielort entfernt.
So landete ich nicht direkt in Konstantinopel, sondern weit
außerhalb und zu allem Überfluss auch noch mitten in einem
Lager von über 80 000 kriegerischen Arabern und Persern, die
Konstantinopel von der Rückseite her belagerten.
Ich war in den Krieg zwischen Arabern und Byzantinern geraten.
Im 7. Jahrhundert hatte Byzanz alle Hände voll zu tun, die
vielen Feinde des Reiches abzuwehren…
Der Wahnsinn des Krieges
Die warmen Strahlen der Sonne erwärmten mein Gesicht und
ich schaute über das Meer, bis weit hinaus zum Horizont wo am
Himmel kleine ungestüme Wolken vorbeizogen.
Mein Gott, ich war vielleicht froh, aus dieser mörderischen
Situation so ungeschoren herausgekommen zu sein, und ich
spürte, wie mein Blut nun wieder etwas ruhiger in meinen Adern
floss.
Ich hatte byzantinische Landbewohner gesehen, die nahe am
Verhungern waren, weil die Araber ihnen die gesamten
Ernteerträge vernichtet hatten und viele der Männer wurden von
ihnen bestialisch ermordet. Weinende Kinder und klagende
Weiber begleiteten mich auf meinem Weg. Hungersnöte, Armut
und die Pest waren die unseligen Begleiter dieses elenden
Krieges um Macht und Reichtum.
Kriege sind bei weitem die perfideste und schrecklichste Form
der Menschenverachtung und auch die schlimmste Art der
Umweltvernichtung und Umweltverschmutzung, die der
menschliche Geist je ersonnen hat...
13. Jahrhundert, Friedrich II., einer der ersten Umweltschützer
Mein nächstes Ziel soll Ravenna sein, wo wie meine Recherchen ergeben
haben, es durchaus möglich sein könnte, mit dem Stauferkaiser
Friedrich dem Zweiten über dessen Überlegungen und auch
Taten zum Umweltschutz ein Interview zu führen…
London im Jahre 1580
Als ich in London ankam, begrüßte mich eine dicke, qualmige
Luft, es stank widerlich noch Kohlenqualm und ich hatte keinen
Zweifel mehr, mich in der Brühe des berühmten "Londoner
Smog“ zu befinden.
Dieser Smog, den ich schon im Jahre 1580 erleben durfte, hatte
allerdings eine längere Vorgeschichte, die bis etwa ins 13.
Jahrhundert zurückreicht.
Schon im 13. Jahrhundert benutzte die sich in England langsam
ausbreitende Industrie hautsächlich Steinkohle als Brennstoff,
wodurch schon damals die Luftbelastung unangenehme Formen
angenommen hatte.
Bevor es allerdings in England zu ersten
Umweltschutzverordnungen kam, dachten etwa das englische
Königshaus und der gesamte Adel lediglich an das eigene
persönlich Wohlbehagen…
Eine der wohl ersten Umweltinitiativen,
Smog in Goslar 1407
Jetzt führte mich meine Expedition wieder nach Deutschland.
Goslar im Harz war mein nächstes Ziel. Dort war ich im Jahre
1407 auf Informationen gestoßen, die mich in besonderem Maße
überraschten.
Es war Mitte Dezember, als ich in Goslar, am frühen Abend,
angekommen war, und es war nicht nur lausig kalt, sondern
obendrein auch noch stockfinster…
Paris 1710
Nachdem ich Goslar verlassen hatte, begab ich mich auf den
Weg nach Frankreich und ich freute mich sehr darauf, Paris des
18. Jahrhunderts kennenzulernen.
Was ich dort aber zu Gesicht bekam, war alles andere als
romantisch und sollte nach Phönizien wieder einmal eine
schändliche Beleidigung für meine Geruchsnerven werden…
Noch im Pariser Quartier Saint Denis, im Jahre 1710, stellte ich
meinen „Digitalen-Zeitsphären-Decoder" auf Berlin, im Jahre
1850 ein…
Das war die Berliner Luft
Meine Expedition führte mich dann nach Berlin, in das Berlin in
der Mitte des vorletzten Jahrhunderts.
Zuvor aber, sei noch erwähnt, dass einer der berühmtesten
Korsen, nämlich der Französische Kaiser Napoleon, im Jahre
1810 ein Dekret, eine Verfügung erlassen hatte, die sich auf
Umweltverschmutzungen bezog: die „ungesunde, faule und üble
Gerüche mit sich brachten.“
Ein Umstand, der deutlich macht, dass sich in den hundert
Jahren von 1710 bis 1810 nicht allzu viel an den Zuständen in
Paris verändert hatte.
Ich kam also in einer Zeit nach Berlin, als die Sturmflut der
Industrialisierung über die Stadt hereinzubrechen begann.
450 000 Einwohner hatte Berlin 1850. Und welche enorme
Anziehungskraft die Industrialisierung damals hatte, lässt sich
daran gut verdeutlichen, dass Berlin im Jahre 1900, also nur 50
Jahre später, schon mehr als zwei Millionen Einwohner zählte.
In diesen 50 Jahren vollzog und vollendete sich auch die
Verschandelung und die Missbildung Berlins.
Es entstanden schier endlos langen Mietskasernen, in
deren Häusern das sogenannte Proletariat, die einfachen
Arbeiter eingemietet waren.
In Häuserkomplexen mit fünf oder sechs Hinterhöfen; dunkel,
feucht und ohne Sonnenschein.
Heinrich Zille hat diese Wohnsituation kurz so beschrieben, in
dem er einen kleinen Jungen sagen lässt:
„Mutter schmeiß mir mal een Blumentopp runter, ick will och
mal im Grünen sitzen.“ ...
Laterne, Laterne
Huch, bin ich blind?
Auch ich verließ das alte Berlin und meine Expedition führte
mich abermals nach England.
Im Jahre 1952 kam ich nach London, wo ich ein wahres
Umweltinferno erleben sollte.
Gerade in diesem Jahr wurde besonders deutlich, wie weit es
der Mensch schon gebracht hatte; speziell bei der
Verunreinigung der Luft.
Zu welch großen Leistungen er auf diesem Gebiet schon damals
fähig war.
Es wird der 7. Dezember 1952 geschrieben: …
Alptraum
Es hat nicht lange gedauert und ich war fest eingeschlafen. Ein
tiefer wohliger Schlaf hatte mich ergriffen.
Aber während dieses seit langer Zeit wieder ruhigen Schlafes
erreichte mich ein Traum.
Das Wort Traum trifft es aber nicht ganz genau, was mir
widerfuhr.
Vielmehr erreichte mich eine regelrechte Vision, die mir durch den Kopf spukte.
Eine pechschwarze Schreckensvision, schwer wie ein
Granitfelsen.
Plötzlich befand ich mich in einem halbdunklen Raum, der nicht
nur besonders kühl, sondern auch unergründlich abweisend war.
Ich fühlte, wie ein tropfenfeuchter, schwerer Hauch, der Dunst
von Jahrhunderten, sich meiner bemächtigte
Der Raum war nicht so sehr groß, so schien es mir. So etwa
vierzig Quadratmeter, auf der anderen Seite aber hatte er auch
etwas von Unendlichkeit, etwas so Unendliches wie die
unbeschreibliche Dimension des gesamten Weltalls.
Der Raum hatte kein einziges Fenster, denn an allen vier
Wänden türmten sich Bücher über Bücher. Bis hoch oben unter
die Decke, so dass die Kühle und Feuchtigkeit gar nicht zu der
optischen Wärme passte, die dieser Raum ausstrahlte.
Auf einmal und für mich völlig überraschend, wurde links vor
mir eine Kerze angezündet und eine tausendjährige Stimme
sprach verhalten und ruhig und sonor zu mir:
„Da sind Sie ja endlich, ich warte schon viele Generationen auf
sie und fast hatte ich schon gedacht, Sie würden niemals
kommen“.
Traum oder Wirklichkeit?
Oh, mein Gott, war es wirklich nur ein Traum?
Jedenfalls war es einer der wenigen Träume, die man in seinem
Leben träumt, von dem die Bilder haften bleiben. Irgendwo in
einer Gehirnwindung verborgen zwar, aber immer wieder
abrufbar, wenn auch nur für eine Sekunde, immer wieder
gegenwärtig.
Als ich mich so langsam wieder beruhigte und mich die
Erleichterung darüber, dass die Realität heute mit meinem
Traum noch nichts zu tun hat ergriff, wusste ich, meine
Expedition war noch nicht abgeschlossen. Leer und für viele
Spekulationen offen, begann mich langsam aber stetig die
Beantwortung der Frage zu interessieren, wie wird es in 500
Jahren auf unseren Planeten aussehen. Ob meine
Traumvision in der Zukunft Wirklichkeit sein wird, oder ob wir
Menschen in diesen fernen Tagen begriffen haben werden, dass
unser Gebaren und Tun gegenüber der Natur falsch war. Werden
wir uns als das begreifen, was wir sind, als ein Mitglied der
großen Familie, die wir Natursystem nennen ???
... Also ist doch noch alles noch gut geworden, die Dummheit unddie menschliche Oberflächlichkeit haben nicht gesiegt....
Dieser, unser, wunderbare Planet wurde nicht zerstört. Und
durch meinen Aufenthalt im Jahre 2500 habe ich erfahren, dass
die Hoffnung vieler Menschen meiner Generation durchaus
begründet ist, und dass heute jede einzelne Initiative für den
Erhalt unserer Umwelt von großer Wichtigkeit ist.....
Gesamt 225 Seiten