Neuköllner Maler und Restaurator Torsten Kluckert sagt "Aufwiedersehen"
MEINE ERSTE BEGEGNUNG MIT TORSTEN KLUCKERT
Hier oben fing alles an, in der Auto Rep. - Werkstatt "Heinz Baabe", in Berlin Kreuzberg.
1967 war der erster Tag meiner Lehre als Kraftfahrzeug Mechaniker.
Während der Ausbildung muss man gehorchen und niedere Arbeiten verrichten.
Es begann eine schwere Zeit: "Lehrjahre sind keine Herrenjahre".
Ein alter Geselle sagte zu mir: "Hol dir mal einen Spaten, geh runter zum Platz und grabe eine Grube für den Stromabfall." Ich Idiot, damals an meinem 1. Tag ganz schön nervös, gehe also los und fange an eine kleine Grube auszugraben.
Plötzlich kommt der Chef und sieht mich graben. "
"Was machst Du denn da", brüllte er mich an. Also erzählte ich ihm, was mir der alte Geselle gesagt hatte.
"Du Idiot, mach das Loch wieder zu, es gibt keinen Stromabfall, den man vergraben muss."
Ich wollte schon an meinem 1. Tag die Lehre abbrechen und nachhause gehen.
Und da kam Torsten auf mich zu, nahm mich zur Seite und beruhigte mich.
"Das ist ganz normal, musste nicht so ernst nehmen, jeder neue Lehrling wird erst mal reingelegt", sagte Torsten.
So lernten wir uns damals kennen, und nach einiger Zeit hatten wir auch eine private Verbindung.
So lernte ich Torsten näher kennen. Er arbeitete jeden Tag als Kfz. Mechaniker und nach Feierabend, ging er nachhause, aß etwas, und malte bis spät in die Nacht.
Jeden Tag !
Torsten hatte eine Vision und hatte etwas zu sagen, und war auf der Suche nach Ausdruck.
Über die Jahre perfektionierte er seine Malerei, eisern und und zielbewusst.
Schließlich konnte er malen wie die großen Meister.
War aber im Kunstbetrieb sehr schwierig, wenn man sein Handwerk so perfekt in der Lage war umzusetzen.
Heute ist ja oft die Interpretation eines Kunstwerkes kunstvoller als als die Kunst selbst.
Nun ist leider ein großer Künstler von uns gegangen, aber sein Werk bleibt uns so lange wir selber leben.
Von Torsten habe ich Zielstrebigkeit und Durchhaltevermögen gelernt.
Mein Seelenbruder fehlt mir.
Mach es gut Torsten, bis wir uns wiedersehen.